Und sie bewegt sich doch …!

Woran viele der aktiven Mitglieder und vor allem die Modelleisenbahner des Heimatvereins nicht mehr geglaubt haben, ist nun Tatsache geworden: Sie bewegt sich doch …!

Es geht um das Modell der Drehscheibe des Bahnbetriebswerkes Erndtebrück auf der großen Modellbahnanlage „Erndtebrück im Jahre 1912“, welches nach über 6-jähriger Bau- und hauptsächlich Wartezeit in Betrieb genommen werden konnte. Damit hat diese scheinbar endlose Geschichte nun doch noch ein glückliches Ende gefunden!

Die Drehscheibe in Aktion

Aber der Reihe nach: Als die Modelleisenbahner im Jahre 2018 die Umgebung des Bahnhofes Erndtebrück fertig gestellt hatten, war klar, dass nun ein neuer Bauabschnitt in Angriff genommen werden sollte: Der Nachbau des „neuen“ Bahnbetriebswerkes Erndtebrück! Das „neue“ Bahnbetriebswerk wurde Ende des Jahres 1912 fertiggestellt und bildete die Voraussetzung, dass der Bahnhof Erndtebrück umgebaut und erweitert werden konnte.

Zuerst wurde ein Spendenaufruf unter dem Titel „Kohle für das Bw“ initiiert, der dank der Spendenbereitschaft Erndtebrücker Firmen und Bürger ca. 1.800 € einbrachte, was die Erwartungen der Modelleisenbahner bei weitem übertraf! Somit konnten die ersten Anschaffungen getätigt werden. Da im Vorfeld schon festgelegt wurde, was für die Umsetzung des Projektes alles benötigt wird, ging alles recht flott vonstatten. Eine der ersten Anschaffungen war das Modell einer 16m-Drehscheibe, welche aber leider ohne Antrieb angeboten wurde. Aber der Antrieb schien eine lösbare Aufgabe, zumal wir eine Drehscheibe mit der von uns ausgewählten Steuerung besichtigen konnten. Das war im Frühjahr 2019, als Rolf W. und Lutz K. die „Miniatur-Elbtalbahn“ in Königstein in der Sächsischen Schweiz besuchten und mit dem dortigen Erbauer, Herrn Richter, ausführlich fachsimpeln konnten und er uns eine Menge Tipps mit auf den Weg gab. Aber der Lieferant dieser Drehscheibensteuerung in Königstein entpuppte sich als „Gegner“ unserer Drehscheibe bzw. des Herstellers dieser Drehscheibe. Nach über 2½-jähriger Wartezeit, wo außer nutzloser Telefonate nichts passierte, wurde beschlossen, eine andere Lösung zu suchen.

Ein Mitglied des Heimatvereins, der sich bestens mit Schrittmotoren und deren Ansteuerung auskennt, erklärte sich bereit, mit uns eine Lösung zu erarbeiten. So wurde ein Schrittmotor mit hoher Untersetzung angeschafft, eine entsprechende Befestigungslösung des Schrittmotors erarbeitet und auch in die Praxis umgesetzt. Diese Lösung hat heute noch Bestand; allerdings erwies sich die angedachte Steuerung als nicht umsetzbar. Nachdem diese „bittere Pille“ geschluckt war, entschlossen wir uns, eine renommierte Erndtebrücker Elektrofirma anzusprechen. Wir schrieben mittlerweile das Jahr 2023. Aber leider erhielten wir von besagter Firma eine Absage, da sie keine freien Kapazitäten für unser Projekt hätten. Aber wir bekamen zumindest eine Bestätigung, dass der angedachte Lösungsweg richtig sei!

Da hatte unser Mitstreiter Henner K. die glorreiche Idee, einen ehemaligen Arbeitskollegen anzusprechen, der sich mit SIEMENS-Steuerungen bestens auskannte. Der Kontakt war schnell hergestellt, und da die Projektunterlagen ja bereits vorhanden waren, wurden wir mit Michael H. rasch einig. Recht schnell wurde mit der Beschaffung der Komponenten begonnen und Michael schrieb das entsprechende Steuerprogramm. Im November 2023 drehte sich die Drehscheibe das erste Mal, aber es war noch viel Zeit und Mühe notwendig, bis ein wirklich befriedigendes Ergebnis erreicht wurde. Am 7. Mai 2024 konnte erstmals ein Video gedreht werden, welches die volle Funktion der Drehscheibe zeigt.

Nunmehr kann der Weiterbau des Lokschuppens und der Peripherie begonnen werden, was angesichts der Komplexität des Gebäudes auch eine große Herausforderung darstellt. Aber dass sich Beharrlichkeit letztendlich auszahlt, kann als Quintessenz für unser Projekt dienen!